Sehr geehrte Damen und Herren,

im Zentrum des 6. und 7. Osnabrücker Bildungskongresses stand die Frage, wie Demokratie- und Wertebildung mit und bei Kindern und Jugendlichen in unseren Einrichtungen und vor Ort gelingen kann.

Beim 6. Kongress zum Thema Werte.Bildung:Demokratie! (Oktober 2021) standen theoretische Zugänge rund um Demokratie- und Wertebildung im Zentrum. Mit dem 7. Bildungskongress geht es nun unter dem Titel „zuhören.beteiligen:Demokratie“ um die Praxis der Kinder- und Jugendpartizipation.

Demokratie- und Wertebildung braucht Handlungs- und Erfahrungsräume in denen Kinder und Jugendliche Wertmaßstäbe und Beteiligung erproben und „zu ihrer eigenen Sache machen“ können. Dabei gilt: „Partizipation ist ein eigenständiges Recht von Kindern und Jugendlichen, das in der UN-Kinderrechtskonvention (KRK) verankert ist und als Grundprinzip bei der Umsetzung aller Kin­derrechte berücksichtigt werden muss. Partizipation ist demnach kein einmaliges Ereignis, das abhängig von der Gnade und Befindlichkeit der Erwachsenen ist, sondern ein kontinuierlicher, verbindlicher Prozess. Partizipation muss inklusiv gestaltet werden, damit alle Kinder ihre Rechte ohne Diskriminierung ausüben können“ (Reitz 2015).

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Es geht also um mehr als das punktuelle Ermöglichen exemplarischer und stark eingehegter Partizipationserfahrung, um mehr als ein Gehört-Werden oder die Möglichkeit, Vorschläge einzubringen. Es geht um die Schaffung realer Möglichkeitsräume, echten Mitentscheidens im Spannungsverhältnis zwischen Steuerung und Mitbestimmung.

Um Kindern und Jugendlichen konkrete Einflussnahme in ihrer Kommune zu gewährleisten, bedarf es einer Verankerung in dauerhaften und regelmäßigen Strukturen der Beteiligung und Mitbestimmung. Diese gilt es in Betreuungseinrichtungen, Schulen, Vereinen etc. weiterzuentwickeln. Hier setzt der diesjährige Bildungskongress an: Unter dem Titel „zuhören.beteiligen:Demokratie“ möchten wir als Veranstalter – Stadt und Landkreis Osnabrück, Universität Osnabrück und Hochschule Osnabrück, Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte sowie das Regionale Landesamt für Schule und Bildung – dazu beitragen, der Verwirklichung von Kinder- und Jugendpartizipation den Weg zu bahnen. Darum richtet sich der Kongress ausdrücklich an Jugendliche und Erwachsene, damit jugendliche und erwachsene Akteure und Akteurinnen in gemeinsamen Prozessen an passgenauen Beteiligungsformaten für ihre konkreten Kontexte arbeiten können.

Wir sind davon überzeugt, dass Partizipation als gelebte Werte- und Demokratiebildung für unsere Städte und Gemeinden mehr ist als eine Verpflichtung. Vielmehr liegt sie im ureigenen Interesse aller Bewohner einer inklusiven und zukunftsorientierten Gesellschaft.

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Für das Werkstattgespräch konnten wir folgende Gesprächspartnerinnen gewinnen:

 

Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel, Technische Universität Dortmund, Institut für Allg. Didaktik und Schulpädagogik; Mitglied in der Steuergruppe der DAPF und in der Auswahljury des Deutschen Schulpreises sowie Prozessbegleiterin in dessen Entwicklungsprogramm für exzellente Schulen

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Dr. Bettina Lamm, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung. Die Diplompsychologin war viele Jahre an der Universität Osnabrück und der nifbe-Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur tätig. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich kultureller Sozialisationsmodelle, der Entwicklung von Lernen und Selbstregulation im Kulturvergleich und kultursensitiver Konzepte für die Frühpädagogik.

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Unsere Demokratie? – Deine Entscheidung!

Auszeichnung der Preisträger des Ideen-Wettbewerbs 2021/2022 des Netzwerks Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück im Rahmen des Bildungskongresses Osnabrück 2022

Nicht nur für die Stiftungen in Deutschland ist und bleibt das Thema Demokratie ein deutlicher Schwerpunkt. Auch Jugendliche beanspruchen demokratisches Handeln immer mehr für sich und fordern ihr Recht auf Mitbestimmung immer stärker ein – „Fridays for Future“ ist da nur ein Beispiel von vielen. Unter dem Motto „Unsere Demokratie? Deine Entscheidung!“ hatte das Netzwerk Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück alle Menschen aus der Region Osnabrück im Jahr 2021 aufgefordert, das gesellschaftliche Engagement junger Menschen um uns herum sichtbarer zu machen. Gesucht wurden sowohl bestehende Projekte und Konzepte mit Aufforderungscharakter für andere Akteure, aber auch neue Ideen für die Übernahme von Verantwortung von Kindern und Jugendlichen, die noch in Planung sind und denen eine Unterstützung von außen zur Umsetzung verhelfen würde. Drei Preisträger wurden unter den Einreichungen zu diesem Ideenwettbewerb gefunden und werden mit jeweils 3.000,- € Preisgeld im Rahmen des Bildungskongresses Osnabrück 2022 augezeichnet. Ausgezeichnet werden die Integrierte Gesamtschule (IGS) Osnabrück für ihren ganzheitlichen Ansatz zur Demokratiebildung im schulischen Kontext, der Bürgerverein Neustadt für die Beteiligung an den Projekten „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und „Faires Kämpfen für Toleranz und Integration“ und die Samtgemeinde Neuenkirchen für Ihren kommunalen Ansatz in der Jugendbeteiligung. Alle drei Preisträger zeigen, dass es gelingen kann, junge Menschen in Gestaltungsprozesse unseres Zusammenlebens einzubinden. Dies sollte kein Wagnis sein, sondern eine Selbstverständlichkeit. Das vielfältige Engagement hält das Netzwerk Bildung als beispielgebend auch für andere Schulen, Vereine und Kommunen in der Region und hofft durch die Auszeichnung auf Wahrnehmung und Motivation, diese Ansätzen in die eigene Arbeit aufzunehmen.

Hintergrund zum »Netzwerk Bildung – Stiftungen für die Region Osnabrück«

Im Netzwerk Bildung haben sich 19 Stiftungen zusammengeschlossen, die die Zukunftschancen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbessern möchten. Die Stiftungen haben sich zum Ziel gesetzt, durch ihre Arbeit und ihr Wirken auf dem Bildungssektor nachhaltig Impulse zu setzen. Das Netzwerk hat sich aus der Bundesinitiative »Lernen vor Ort« und aus der praktischen Zusammenarbeit des lokalen Stiftungsverbunds des Landkreises Osnabrück entwickelt. Gemeinsam wollen die Mitglieder die Weiterentwicklung und den Ausbau des regionalen Bildungssektors mitgestalten und damit langfristig die Zukunftschancen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbessern. Gleichzeitig setzt sich das Netzwerk Bildung für die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements in der Region Osnabrück ein.

 

Mitglieder des Netzwerks Bildung (alphabetisch)

Andrea Kuhl-Stiftung | Bildungsstiftung für Kinder und Jugendliche im Osnabrücker Nordland | Bürgerstiftung Osnabrück | Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück | CLAAS Stiftung | Dieter Fuchs Stiftung | Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung | Evangelische Stiftungen Osnabrück | Felicitas und Werner Egerland-Stiftung | Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung | HuB-Begabten-Stiftung des Osnabrücker Handwerks | Schulstiftung im Bistum Osnabrück | Stiftung für angewandte Wissenschaften Osnabrück | Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück | Stiftung der Sparkasse Osnabrück | Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte | Universitätsstiftung Osnabrück | Ursachenstiftung | VME-Stiftung Osnabrück-Emsland

 

Weitere Informationen unter: www.netzwerk-bildung-os.de

Vertreter:innen der Universität präsentieren Ergebnisse aus zwei aktuellen Schüler:innenbefragungen:

 

1. Muntermacher – Wir fragen euch Schüler:innen, was euch munter macht!

Prof.‘in Dr. Sonja Nonte, Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück. Prof. Dr. Christian Reintjes, Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück

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2. Wahrnehmung von Möglichkeiten der Partizipation seitens der Schüler:innen in der Region Osnabrück

Peter Große Prues, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück. Hannes Krüger, Studierender im Studiengang Master of Education an der Universität Osnabrück

Workshop für Jugendliche und Erwachsene

Im Projektformat „Future-Peers-Aktiv“, an dem aktuell unter anderem drei Osnabrücker Schulen teilnehmen, werden je 2-6 Schüler*innen zu sogenannten Future-Peers ausgebildet, die wiederum Gruppen an ihren Schulen bilden, um eigne Projektideen zu entwickeln und diese auszuführen. Der Workshop bietet Jugendlichen und Erwachsenen die Grundlage, das Projektformat kennen zu lernen, denn: Gemeinsam mit den Peer-Leadern möchten Stadt und Landkreis Osnabrück möglichst vielen Schulen aus der Region ermöglichen, „Future-Peers-Aktiv“ auch an der eigenen Schule an den Start zu bringen. (Interessierte Schulen erhalten im Anschluss an den Kongress die nötige Unterstützung, um das Projekt auch an Ihrer Schule zu realisieren.)

 

Der Verein Peer-Leader-International e.V. setzt sich mittels informeller Bildungskonzepte und ‑projekte dafür ein, dass junge Menschen zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele beitragen können: Alle Jugendlichen – unabhängig von individuellen Hintergründen und Startbedingungen – sollen ihre Potenziale entfalten und ihre Partizipationsrechte wahrnehmen können. Dazu will „Future-Peers-Aktiv“ befähigen – durch Training, Coaching und mit Know-How.

Im Hintergrund dieses Anspruchs stehen die von allen Nationen beschlossenen 17 Nachhaltigkeitsziele als Zukunftsversprechen für dieses Jahrzehnt sowie die Standards einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung, wie sie in Niedersachsen zuletzt im BNE-Erlass (gültig seit 01. Juni 2021) definiert wurden.

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Workshop für Jugendliche

Ihr habt eine großartige Projektidee, von der ihr und eure Mitschüler*innen und Mitmenschen profitieren können? Die zu einer besseren Welt beitragen kann – ob im Großen oder Kleinen?
Was euer nächster Schritt sein kann, um euer Projekt in eurer Schule, in euer Stadt oder auf kommunaler Ebene zu realisieren, lernt ihr in unserem Workshop. Wer sind die Entscheider*innen und wie sprecht ihr sie an? Wer unterstützt und versteht euch? Was sind die besten Strategien für eure Projektumsetzung? Wo sind Räume, in denen ihr agieren könnt? Wir geben euch einen Routenplaner an die Hand, um so euer Projekt Wirklichkeit werden zu lassen und euch aktiv am Narrativ einer besseren Welt zu beteiligen.

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Workshop für Jugendliche und Erwachsene

Von Demokratiebildung in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit wird erwartet, auf die alltäglichen Herausforderungen von jungen Menschen und aktuelle Krisen zu reagieren und entsprechende Antworten zu finden. Der Workshop bietet den Anlass, die alltäglichen Äußerungsweisen von jungen Menschen in den Blick zu nehmen und sie als Potenzial für pädagogisch-partizipative Arbeit zu erkennen.

Ausgangspunkt des Workshops sind ein kurzer theoretischer Input und eine praxisbezogene Beschäftigung mit dieser sozialpädagogischen Perspektive auf Demokratiebildung unter Beteiligung von Fachkräften aus der außerschulischen Jugendarbeit in Osnabrück.

Der neue Osnabrücker Verein „Zentrum für Kommunale Sozialpädagogik“ (zekos e.V.) möchte mit der vorgestellten Perspektive eine anders ausgerichtete Aufmerksamkeit für das Thema Demokratiebildung im Kindes- und Jugendalter schaffen. Dabei rückt Partizipation als Bildungsmodus und Bildungsziel im Alltag der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt – in der Region Osnabrück und in ihren außerschulischen pädagogischen Orten.

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Workshop für Jugendliche und Erwachsene

Pädagogische Beziehungen bewegen sich im sensiblen Raum von Verantwortung für die Kinder und ihrer Abhängigkeit. Fragen der Mit- und Selbstbestimmung münden damit schnell in grundsätzliche Wertediskussionen in den Kita-Teams, aber auch mit Eltern. In dieser Auseinandersetzung wird Demokratie als Lebensform lebendig erfahrbar und setzt dabei an ganz basalen Fragen der Alltagsgestaltung an.

Der Satz „Ich mag keine Erbsen essen!“ führt in das Zentrum der Frage von Partizipation und Demokratie in der Einrichtung. Inwieweit dürfen Kinder in der KiTa beim Essen und in anderen Schlüsselsituationen mitreden und mitentscheiden? Wie werden sie bei Beschwerden begleitet? Dürfen sie das nächste Fest mitgestalten, werden ‚angehört‘ oder dürfen sie nur teilnehmen? Aber auch: Woher wissen sie (und die Eltern), woran sie mitwirken dürfen, und können sie sich auf ihre Rechte berufen?

Im Kern geht es somit um die Frage, inwieweit Kinder in der KiTa tatsächlich hautnah Demokratie erleben und mitgestalten können. Deshalb ist auch entscheidend, inwieweit sich Partizipation und Demokratie transparent im Konzept und in den Strukturen der KiTa widerspiegeln.

In den praxisorientierten Demokratie-Werkstätten können sich KiTa-Teams ausgehend von der eigenen Situation mit der konkreten Weiterentwicklung von Demokratie und Partizipation in ihrer Einrichtung beschäftigen und auch ihr eigenes Verhältnis dazu reflektieren. Das Ziel sind sichere Strukturen, die regelmäßig überprüft werden.

Konkrete und praxisgerechte Ergebnisse werden in die alltägliche Arbeit integriert und ggf. in der Konzeption verankert. Der Aushandlungsprozess für einen Bereich schafft die Voraussetzungen für das Team, sich auch mit anderen inhaltlichen Aspekten der pädagogischen Arbeit mit Kindern (und/oder Eltern/Team) auseinanderzusetzen. Dabei geht es darum, Macht zu teilen und zu reflektieren und Kinderrechte zu beachten, nicht um Anarchie, wie der Titel vermuten lassen könnte.

Im Workshop werden die Demokratie-Werkstätten des nifbe anhand eines Praxisbeispiels konkret vorgestellt. Die Teilnehmenden werden sich dabei exemplarisch mit einer Situation aus dem Kita-Alltag auseinandersetzen, um sich – auch zu Stolpersteinen und Gelingensfaktoren von Partizipation – auszutauschen.

 

Workshopleitung:

Kirsten Rusert, M.M., promoviert im Projekt Bridges II an der Universität Vechta. Selbstständig ist sie als Mediatorin, Coach und Prozessbegleitung tätig. Sie verfügt über Zertifikate u. a. zur Hochschuldidaktik und zum Betzavta Demokratie- und Toleranztraining).

Inga Doll, M.A., arbeitet als Transfermanagerin in der Regionalen Transferstelle SüdWest des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe); Diplom- Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, M.A. Bildungsmanagement und Schulentwicklung

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Bildungskongress 2025

2025/02/20 13:07:33

Ansprechpartner/innen

Ute Tromp
Stadt Osnabrück
Fachdienst Bildung
Tel. 0541 323-2543
E-Mail tromp@osnabrueck.de

Jens Weinert
Stadt Osnabrück
Bildungskoordinator der Bildungsregion
Stadt Osnabrück
Tel. 0541 323-2366
E-Mail weinert.j@osnabrueck.de

Henrike Pracht
Stadt Osnabrück
Fachdienst Bildung
Tel. 0541 323-4121
E-Mail pracht@osnabrueck.de

Ina Eversmann
Landkreis Osnabrück
Referat für Strategische Planung
Tel. 0541 501-1724
E-Mail ina.eversmann@lkos.de

Available Appointments on 27. Juli 2024

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